In der Praxis

DARREICHUNGSFORM VON VORAXAZE®1


Voraxaze® 1 000 Einheiten Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Weißes bis cremefarbenes Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Nach Rekonstituierung mit 1 ml steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung enthält jede Durchstechflasche nominal 1 000 Einheiten Glucarpidase.

Gewonnen aus Escherichia coli-Zellen mittels rekombinanter DNA-Technologie.

EMPFEHLUNGEN für eine Intervention mit VORAXAZE®1

  • Glucarpidase ist für die Anwendung unter ärztlicher Überwachung bestimmt.
  • Um alle MTX*-Dosen und Infusionsdauern zu berücksichtigen, die bei einem Patienten / einer Patientin angewendet werden könnten, wird empfohlen, lokale Behandlungsprotokolle oder Richtlinien anzuwenden, sofern vorhanden, um zu bestimmen, wann Glucarpidase verabreicht werden sollte.
  • Die Empfehlungen für eine Intervention mit Glucarpidase kommen infrage, wenn die MTX*-Plasmaspiegel höher als 2 Standardabweichungen von der mittleren erwarteten MTX*-Ausscheidungskurve sind. Die Anwendung von Glucarpidase sollte außerdem optimalerweise innerhalb von 60 Stunden nach Beginn der MTX*-Hochdosisinfusion stattfinden, da lebensbedrohliche Toxizitäten nach diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht mehr vermeidbar sind. Klinische Daten zeigen jedoch, dass Glucarpidase auch nach diesem Zeitfenster noch wirksam ist.


Diese Empfehlungen basieren auf veröffentlichten Konzentrationen, die in verschiedenen Einrichtungen verwendet werden, und sollen nur als Orientierungshilfe dienen.

Supportivtherapie beginnen, wenn ≥ 120 μm.
*MTX: Methotrexat.

Empfehlungen für eine Intervention mit Voraxaze® bei Patient:innen, die MTX*-Kurzinfusions-Regimes1 erhalten


* MTX: Methotrexat.

DOSIERUNG1

Zeitfenster1

Die Infusionsdauer hängt vom jeweiligen Protokoll und von der jeweiligen Indikation ab (2 bis 36 Stunden).2,3
††Klinische Daten zeigen, dass Glucarpidase auch nach diesem Zeitfenster noch wirksam ist.
* MTX: Methotrexat.


ZUBEREITUNG und VERABREICHUNG1

AUFBEWAHRUNG1

ÜBERWACHUNG DER MTX*- PLASMAKONZENTRATIONEN nach VORAXAZE®-Gabe1



*MTX: Methotrexat.

NEBENWIRKUNGEN1


Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Die häufigsten mit Glucarpidase in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen waren ein brennendes Gefühl (< 1 %), Kopfschmerzen (< 1 %), Parästhesien (2 %), Hautrötung (2 %) und Hitzegefühl (< 1 %).

Nebenwirkungen, die bei Glucarpidase bei der Kombination gepoolter Daten aus klinischen Studien beobachtet wurden (489 Patient:innen), und nach der Markteinführung gemeldete Nebenwirkungen


  • Die Inzidenz der Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Glucarpidase unterschied sich nicht zwischen pädiatrischen und erwachsenen Patient:innen.
  • Das Sicherheitsprofil der 9 Patient:innen, die in klinischen Studien die höchsten Dosen von Voraxaze® (Einzeldosisbereich 90,9– 188,7 E/kg und/oder kumulierter Dosisbereich 150,0–201,8 E/kg) erhalten hatten, war vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil aller Patient:innen.

* DAMPA: 2,4-Diamino-N10-methylpteroinsäure.
Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000).
††Kristallurie ist die bevorzugte Bezeichnung; die Nebenwirkung bezieht sich auf Kristallurie durch DAMPA*. 

NEBENWIRKUNGEN1

Infusionsbedingte Reaktionen (Infusion-Related Reactions, IRR), Überempfindlichkeitsreaktionen

Wie bei allen intravenösen Proteinprodukten sind IRR oder Überempfindlichkeitsreaktionen möglich.

Anaphylaxie

Es wird empfohlen, die Patient:innen hinsichtlich Zeichen und Symptomen einer Anaphylaxie und einer akuten allergischen Reaktion zu überwachen. Medizinische Unterstützung muss stets verfügbar sein, wenn Glucarpidase angewendet wird.

Anti-Drug-Antikörper

Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht die Möglichkeit einer Immunogenität. 205 Patienten, die eine (n = 176), zwei (n = 27) oder drei (n = 2) Dosen Glucarpidase erhalten hatten, wurden hinsichtlich Anti-Glucarpidase-Antikörpern untersucht:

  • 43 Patienten (21 %) hatten nach der Verabreichung nachweisbare Anti-Glucarpidase-Antikörper; 32 Patienten hatten eine Dosis und 11 Patienten hatten zwei oder drei Dosen Glucarpidase erhalten.
  • Die Antikörpertiter wurden mithilfe eines „bridging“ ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) für Anti-Glucarpidase-Antikörper bestimmt.
  • Neutralisierende Antikörper wurden bei 22 der 43 Patienten, die positiv auf Anti-Glucarpidase-Antikörper getestet wurden, nachgewiesen.